Das Agape Home in Chiang Mai wurde vor 1996 von der Kanadierin Avis Rideout und ihrem Mann Roy gegründet. Unzählige Kinder haben hier ein echtes Zuhause gefunden.

Avis ist seit 1972 in Thailand. Zuerst arbeitete sie in einem Flüchtlingslager an der Grenze zu Kambodscha. Die unfassbare Not zwang sie, mit anzupacken. Noch heute erinnert sie sich mit Schrecken an diese Zeit: “I felt death; [I] lived death in that camp. People were dropping dead at my feet.” Nach diesen einschneidenden Erlebnissen arbeitete sie schließlich in einem staatlichen Kinderheim. Dort machte sie die schmerzliche Erfahrung, dass es viele Kinder mit HIV/Aids gab, die aus Angst, Unwissenheit oder Geldmangel völlig unterversorgt waren. So lernte sie bei ihrer Arbeit auch die HIV-positive Nikki kennen. Ein kleines Mädchen. Sofort fühlte sie sich für Nikki verantwortlich und beschloss, sie zu adoptieren. Kein einfacher Weg. Doch Avis unermüdlicher Wille machte das Unmögliche möglich und so konnten sie und Roy die kleine Nikki bei sich aufnehmen.

Avis Motto: „Jedes Kind hat das Recht, geliebt zu werden, auch wenn es nur für kurze Zeit lebt.“ 

Da sie das Leid der vielen anderen kranken Kinder nicht länger mit ansehen konnte, war schnell die Idee geboren, einen Ort für Kinder mit HIV/AIDS zu schaffen. Mit Hilfe von Spendengeldern konnte das Agape Home dann schließlich seine Pforten öffnen. Avis klare Antwort auf die verzweifelte Situation der Ausbreitung des HIV-Virus in Thailand!

Im Jahr 2001 erfolgte schließlich der längst überfällige Umzug in ein größeres Heim, in dem die Zahl der Kinder von 30 auf über 100 anstieg. Zusätzlich wurden auf dem neuen Gelände eine Mutter-Kind-Gruppe, ein Montessori-Kindergarten, eine Schule und eine Krankenstation eingerichtet. Inzwischen leben im Agape Home auch gesunde Kinder im Alter von 0 bis 21 Jahren, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können.

Bis heute ist das Agape Home ein ganz besonderer Ort. Niemand hätte gedacht, wie groß und wunderbar das Agape Home einmal werden würde. Und niemand hätte damals damit gerechnet, dass die Namensgeberin des Vereins „Nikkis Freunde“ heute noch lebt und trotz ihrer Krankheit ein ganz normales Leben führen kann.